Kapuzinergruft

Die Kapuzinergruft, die von 1656 bis 1784 der Bestattung von Brüdern und Gönnern des Ordens diente, befindet sich unter der Kapuzinerkirche der Auffindung des Heiligen Kreuzes auf dem Kapuzinerplatz. Das ausgeklügelte Belüftungssystem, dank dem die Krypta jahrhundertelang belüftet wurde, bewirkte die natürliche Mumifizierung der Körper der Toten. Hier sind auch zahlreiche originale barock bemalte Särge erhalten geblieben, insgesamt wurden hier etwa zweihundert Menschen bestattet, darunter etwa einhundertfünfzig Kapuzinerbrüder.

Die Gruft ist ein ungewöhnliches Dokument der Geschichte des Kapuzinerordens. Noch heute zieht die schlichte Form, in der die Kapuziner ihre Toten auf ihrer letzten Reise geleiteten, Besucher an. Auch die Geschichte des berühmten Pandurenführers Franz Baron von Trenck, der am Ende seines turbulenten und hemmungslosen Lebens ein Büßer wurde und wie ein Kapuziner am Boden begraben werden wollte, fasziniert sie.

Die Kellerräume der Kirche zeugen auch von der Freundschaft zwischen der Brüdergemeinschaft und den Menschen, die ihnen geholfen haben und ihnen auch zu ihrer letzten Ruhestätte folgen wollten. Und vielleicht haben auch sie zu Lebzeiten die „Kunst des guten Sterbens“ erlernt, inspiriert von Gemälden, wie sie hier von der Ars Moriendi-Ausstellung einzigartiger barocker Fresken präsentiert werden. Der Ort ist den Besuchern seit mehr als 140 Jahren zugänglich.