Das starke Gefälle der Pekařská-Straße hat in der Vergangenheit erhebliche Schwierigkeiten für den Straßenbahnverkehr verursacht und auch die Verkehrssituation für Pkw und Lkw erschwert. Der Vorschlag, diese Situation zu lösen, war Teil des sogenannten schnellen Straßenbahnprojekts. Sein Kern war der Bau eines Tunnels unter dem Špilberk-Berg, der den unteren Teil der Pekařská-Straße mit der Joštová-Straße verbinden sollte. Die Gesamtlänge der vorgeschlagenen Strecke betrug 650 m, und der Tunnel sollte 10 m breit und hoch sein. In der ersten Phase dieser Arbeiten wurde 1978 von der Pekařská-Straße aus ein Sondierungsstollen, der so genannte Linksabbiegetunnel, begonnen. Nach der Fertigstellung von weniger als 500 Metern der geplanten Strecke wurde das gesamte Projekt 1979 eingestellt. Es ist nicht klar, was die Gründe für diese Entscheidung waren, aber offenbar verlagerten sich die Planungsprioritäten der damaligen Zeit auf andere Bereiche, und das Schnellstraßenbahnprojekt verlor seine Bedeutung. Alles, was von dem Projekt übrig geblieben ist, ist eine unbebaute Lücke in der Pekařská-Straße und am Ende des Hangs der Eingang zu einem verlassenen Stollen, der mit Büschen überwuchert ist.
Die Bewehrung aus Stahlprofilen und Stahlbetonplatten ist durch den Druck des massiven Deckgebirges teilweise korrodiert und teilweise verformt. An den Wänden der Betonplatten leuchten die weißen Karstformationen der Sinterablagerungen, die sich hier später gebildet haben, andere bilden Pfützen auf dem Fels. Auf den ersten Blick wird jedoch deutlich, dass der Vortrieb des Stollens erhebliche Anstrengungen erforderte, wie die Zeugen dieser besonderen Konstruktion bestätigen.
Der Straßenbahntunnel unter Špilberk gehört zu den jüngsten unterirdischen Bauwerken, die im Felsmassiv des Berges Špilberk errichtet wurden. Sein Schicksal ist heute jedoch schwer abzuschätzen. Obwohl der Plan, eine Straßenbahn durch das Felsmassiv von Špilberk zu führen, noch offen ist und irgendwann in der Zukunft verwirklicht werden könnte, ist es fraglich, ob der bestehende Tunnel für diesen Zweck genutzt werden kann.