Einer der ältesten Brunnen in Brünn, der sogenannte Goldene Brunnen, sollte sich nach alten Karten hinter der St. Jakobskirche befinden. Bei der Erkundung im Jahr 2001 wurde er tatsächlich an der Kreuzung der Straßen Kozí und Běhounská entdeckt.
Die erste Erwähnung eines Brunnens auf dem Jakub-Platz stammt aus dem Jahr 1358. Ende des 15. Jahrhunderts wurde der Brunnen bereits als "Goldener" bezeichnet und war Gegenstand langer Streitigkeiten zwischen der Stadt und dem nahe gelegenen Kloster Herburg. Auch der Vorgänger des Spranz'schen Cafés, das Gasthaus zum Goldenen Brunnen, florierte zu dieser Zeit in der Nähe des Brunnens. Die letzte Erwähnung des Brunnens stammt aus den 1870er Jahren, als er offenbar zugeschüttet wurde.
Der Brunnen wurde in einer Tiefe von 11 m auf einem sechseckigen Eichenkranz gegründet. Er besteht aus größeren Steinen und ist im oberen Teil mit Ziegeln ausgekleidet. Auch der Durchmesser des Brunnens ist variabel. Auf der Höhe des Platzes ist er fast 2 m breit, am Boden jedoch nur 1,6 m breit. Wie üblich wurden bei der Freilegung des Brunnens mehrere archäologische Funde, vor allem Keramikfragmente, gemacht. Steine aus der Verkleidung des oberen Teils des Fachwerks wurden in großen Mengen vom Boden des Brunnens geborgen. Diese wurden bei der Instandsetzung des Mauerwerks wieder verwendet. Der Wasserstand wurde in einer Tiefe von 6,5 m gemessen, und zu diesem Zeitpunkt wurde auch eine überraschende Besonderheit festgestellt: Die Temperatur des einfließenden Wassers betrug etwa 38 °C. Nach Angaben der an der Reinigung des Brunnens beteiligten Arbeiter erwies sich dies als sehr angenehm. Die hohe Temperatur des Wassers wurde jedoch durch ein Wärmeleck in einer nahe gelegenen Dampfleitung verursacht.
Im Zuge des Umbaus des Jakub-Platzes wurde der Goldene Brunnen wieder an seinem ursprünglichen Standort aufgestellt. Die architektonische Gestaltung, nach der der Brunnen wieder als Trinkwasserquelle dient, wurde sehr erfolgreich gelöst. Heute ist er Teil der Fläche vor einer beliebten Brünner Konditorei.